Latschenlikör ist zum Glück kein alkoholischer Aufguss und ausgetragenen Sandalen. Wie ihr wisst, wird unser Zapfenstreich aus den Zapfen der Latschenkiefer hergestellt und das allein ist tatsächlich schon besonders.
Aber warum? Die Latschenkiefer ist eine Kiefernart, die erst ab ca. 1.500 Höhenmetern wächst und (fast) im gesamten Alpenraum unter Naturschutz steht. Die Latschenkiefer erfüllt nämlich vor allem eine ganz wichtige Aufgabe - sie ist ein natürlicher Erosions- und Lawinenschutz. Wenn dieser fehlen würde, würden vermehrt Erdrutsche und Lawinen in die Täler abgehen.
Doch warum darf man dann auch nicht die Zapfen der Latschenkiefer sammeln. Für die Herstellung werden noch die geschlossenen, am Baum hängenden Zapfen benötigt. Das Problem dabei ist, dass die Latschenkiefer nur alle drei Jahre neue Zapfen ausbildet, wodurch man durch das Sammeln dem Baum die Fortplanzung nimmt. Deshalb schauen auch wir sehr genau, wo und wie viele Zapfen wir im Karwendel sammeln - immer in Absprache mit dem Naturpark Karwendel.
Besonders ist aber nicht nur die Grundzutat, sondern auch der Likör selbst. "Likör? Das ist doch soo süß, kann man nicht trinken." Ein Vorurteil, dem wir uns oft gegenüber sehen. Die allermeisten Personen revidieren diese Aussage, wenn sie den ersten Schluck genommen haben. Das hat den Grund, dass der Latschenlikör kein "klassischer Likör" ist. Zum einen verwenden wir verhältnismäßig wenig Zucker in der Herstellung und zum anderen hat er mit 32% vol. einen sehr hohen Alkoholgehalt, der schon mehr zu einem Schnaps passt.
Dadurch ist der Zapfenstreich eine Art "Mittelding" zwischen Schnaps und Likör, nicht zu süß und nicht zu scharf, sondern sehr weich zu trinken. Dadurch findet er bei Frauen und Männern gleichermaßen Anklang, was uns sehr freut. Eine echt Tiroler Spezialität.
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